Nonpareille
Nonpareille: Definition und Vorteile im Kleingedruckten
Nonpareille ist eine der kleinsten standardisierten Schriftgrößen in der Typografie und misst nur 6 Punkt. Wenn du jemals das "Kleingedruckte" in Verträgen oder auf Produktverpackungen gelesen hast, dann kennst du Nonpareille bereits. Für kleine Unternehmen ist diese winzige Schriftgröße besonders bei begrenztem Platz relevant – sei es für rechtliche Hinweise, Fußnoten oder detaillierte Produktinformationen.
Definition
Nonpareille bezeichnet eine standardisierte Schriftgröße von 6 Punkt, was etwa 2,12 mm entspricht.
Hintergrund & Entwicklung
Die Nonpareille hat ihren Ursprung im traditionellen Buchdruck des 16. Jahrhunderts. Der Name stammt aus dem Französischen und bedeutet "ohnegleichen" oder "unvergleichlich" – ein Hinweis darauf, wie außergewöhnlich klein diese Schriftgröße für damalige Verhältnisse war.
In der Zeit des Bleisatzes war die Nonpareille eine physische Metalltype mit exakt 6 Punkt Größe. Setzer nutzten sie, wenn auf begrenztem Raum viel Text untergebracht werden musste. Besonders für Bibeldrucke, wissenschaftliche Werke und später für Zeitungen war diese Schriftgröße unverzichtbar.
Mit dem Übergang zum digitalen Satz hat sich die Bedeutung der Nonpareille gewandelt. Heute ist sie weniger eine technische Vorgabe als vielmehr ein Sammelbegriff für besonders kleine Schriften im Bereich von etwa 5-7 Punkt. Für dich als Unternehmer ist sie vor allem als "das Kleingedruckte" relevant – jener Text, der zwar gesetzlich erforderlich ist, aber nicht unbedingt im Fokus stehen soll.
Vorteile
- - Maximale Platznutzung bei begrenztem Raum
- Kosteneffizienz bei Druckerzeugnissen
- Rechtssicherheit ohne Designkompromisse
- Klare visuelle Hierarchie in Dokumenten
Anwendungsbeispiele
Rundum informative Visitenkarten für Selbstständige
Als Webdesignerin möchte Sonja auf ihrer Visitenkarte neben den Kontaktdaten auch ihre Leistungen auflisten. Mit einer kreativen Kombination aus normaler Schriftgröße für Namen und Kontakt und Nonpareille für die Serviceliste passt alles auf eine Standardkarte. So erhält der Kunde auf einen Blick sämtliche Informationen, ohne dass die Karte überladen wirkt.
Rechtskonforme Produktetiketten für Handgemachtes
Ein kleines Unternehmen für Naturkosmetik muss auf begrenztem Etikettenraum Inhaltsstoffe, Haltbarkeit, Anwendungstipps und rechtliche Hinweise unterbringen. Durch die Verwendung von Nonpareille für Inhaltsstoffe und rechtliche Angaben bleibt genügend Platz für die Markenidentität und Produktvorteile in größerer Schrift. Die Etiketten erfüllen alle gesetzlichen Anforderungen, während das Branding nicht zu kurz kommt.
Informationsreiche Speisekarten für Gastronomen
Ein kleines Café nutzt Nonpareille geschickt, um auf seiner einseitigen Speisekarte nicht nur die Hauptgerichte, sondern auch Allergene, Herkunft der Zutaten und kleine Geschichten zu den Gerichten unterzubringen. Die Preise und Gerichte stechen in größerer Schrift hervor, während die Zusatzinformationen in Nonpareille darunter stehen – informativ für interessierte Gäste, ohne vom Wesentlichen abzulenken.
Tipps zur Umsetzung
1. Kontrast für bessere Lesbarkeit schaffen
Wähle für Nonpareille-Text immer Schriftarten mit hoher Lesbarkeit wie Arial, Helvetica oder Verdana. Sorge für starken Kontrast zum Hintergrund – schwarze Schrift auf weißem Grund funktioniert am besten. Vermeide Kursivschrift in dieser Größe, da sie die Lesbarkeit zusätzlich erschwert.
2. Druckqualität vorab testen
Bevor du größere Mengen drucken lässt, mache unbedingt einen Testdruck und prüfe die Lesbarkeit der Nonpareille mit bloßem Auge. Nicht alle Druckverfahren eignen sich gleichermaßen für winzige Schriften. Digitaldruck bietet oft bessere Ergebnisse für kleine Details als der Offsetdruck bei kleinen Auflagen.
3. Mit Zeilenabstand experimentieren
Erhöhe den Zeilenabstand (auf etwa 120% der Schriftgröße) bei Nonpareille-Text, um die Lesbarkeit deutlich zu verbessern. In deinem Textverarbeitungsprogramm ist das meist mit wenigen Klicks einstellbar. Diese kleine Anpassung macht einen großen Unterschied für die Augenfreundlichkeit.
4. Rechtliche Mindestgrößen recherchieren
Informiere dich vor der Verwendung über branchenspezifische Vorgaben. In manchen Bereichen (wie Lebensmittel, Pharmazie, Finanzen) gibt es Mindestgrößen für bestimmte Pflichtangaben. Die EU-Lebensmittelinformationsverordnung fordert beispielsweise eine Mindestschriftgröße von 1,2 mm für Pflichtangaben.
5. Digitale Barrierefreiheit beachten
Wenn du Nonpareille-Text auf deiner Website verwendest, stelle sicher, dass er skalierbar bleibt. Verwende relative Größenangaben (em oder %) statt fester Pixelwerte. So können Nutzer mit Sehschwäche den Text vergrößern. Ein sofort umsetzbarer Tipp: Teste deine Website mit der Zoom-Funktion des Browsers auf 200%.
Fazit
Nonpareille ist mehr als nur "das Kleingedruckte" – sie ist ein wertvolles Werkzeug für dein Unternehmen, um Informationen platzsparend zu organisieren. Mit dieser winzigen Schriftgröße balancierst du gesetzliche Anforderungen, Informationsfülle und ästhetisches Design.
Setze Nonpareille gezielt ein, wo sie Sinn macht: für rechtliche Hinweise, ergänzende Informationen und Detailangaben. Achte dabei immer auf gute Lesbarkeit durch klare Schriftarten, ausreichenden Kontrast und angemessenen Zeilenabstand.
Letztlich geht es nicht darum, möglichst viel Text in kleinster Schrift zu verstecken, sondern eine sinnvolle Informationshierarchie zu schaffen. Mit den richtigen Gestaltungsentscheidungen wird Nonpareille zu deinem Verbündeten bei der Erstellung professioneller und informativer Geschäftsdokumente – klein, aber wirkungsvoll.